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Schloss Steinhöfel

 
Schloss Steinhöfel
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Adresse

Am Schloßweg 4

15518 Steinhöfel

Telefon

0336 36 27 70

Rauchen

Nichtraucherlokal

Beschreibung

Das Schloss Steinhöfel ist ein spätklassizistisches Schloss in der Gemeinde Steinhöfel im Landkreis Oder-Spree in Brandenburg. Mit seiner Parkanlage im englischen Stil zählt es heute wie schon früher zu den schönsten Adelssitzen in der Mark.
Es beherbergt ein Hotel mit Restaurant

Standort

Weitere Bilder
Der Topfgucker

»Das Schloss Steinhöfel«

Just married
Ja das Oderland mit seinen Schlössern. »Auferstanden aus Ruinen und mit unsrem Geld saniert.« So könnte das Brandenburglied auch getextet sein. Selbst in unserer näheren Umgebung gibt es zahlreiche dieser Adelssitze, von denen das bekannteste wohl das Schloss Neuhardenberg ist (Sparkassenstiftung).
Ob fürstlich essen oder königlich heiraten und prinzessinenhaft übernachten, alles geschieht in den Schlosshotels immer etwas aufgetragener als sonst wo. Denn den Geist der Beständigkeit und Zeitlosigkeit, sowie die Symbiose aus Tradition und Moderne als perfekten Rahmen für Ihr Eheversprechen, suchen immer mehr Menschen.
Im Schloss Steinhöfel, im neuen Schloss Reichenow, im Schloss Wulkow und neuerdings sogar im Schloß Gusow. Wie schön, wenn alle glücklich sind. Aber Vorsicht, nicht voreilig buchen, denn Liebe geht ja bekanntlich auch durch den Magen und so soll neben der standesgemäßen Trauung, natürlich auch das Kulinarische nicht zu kurz kommen.
Wohlfühlen beim Genießen
Den klassizistischen Hochzeitspavillon lassen wir außen vor, die Hotelzimmer dazu im Schloss rechts liegen und auf den Begrüßungssekt verzichten wir ebenso. Denn unser Streben gilt vielmehr dem Restaurant im Schloss Steinhöfel, das versorgt durch seine Schlossküche, auf www.Schloss-Steinhöfel.de, einen vielversprechende Erwartungshaltung bei uns auslöst.
Die Schlossherrin Evelyn John begrüßt uns und Redakteur Bernhard und ich nehmen im kleinen Restaurant Platz. Es ist stilvoll eingerichtet, gehoben eingedeckt, Bernhard zu »plüschig«, für mich aber passt alles wunderbar. Ein Schlossrestaurant eben. Warm freundlich, Parkettboden, nicht kitschig und eben auch nicht mit der modernen Coolness, wie wir es aus den Citybereichen unserer Städte kennen.
Wild aus unseren Wäldern und Fisch aus unseren Seen
Evelyn John bringt uns die Speisenkarte, die auf den ersten Blick selbstverständlich Frische verheißt. Es ist keine Saison für Urlauber, nur wenig Gäste verirren sich unter der Woche in den Marktflecken zwischen Fürstenwalde und Briesen. Daher Gänsebraten auf Bestellung, die Chefin im Service und der Schlossherr und Chefkoch unterwegs. Aber auf der Karte werden wir dennoch fündig. Bernhard bestellt den frischen Zander aus der Fischerei im Umland und ich bin sofort aus Begeisterung bei den angebotenen Hirschmedaillons mit Pfifferlingen und Schupfnudeln, die es leider nur mit Rosenkohl gab. Aber selbstverständlich stammt der Hirsch vom Jäger aus der Steinhöfler Jagdpacht und nicht aus dem Großhandel und das versöhnt.
Die Kürbiscremesuppe hatte ich diesen Herbst schon so oft und eine Tomatensuppe war mir zu uninspiriert, so dass ich auf die Vorspeise verzichtete.
Ein schöner kräftiger Rioja war mein Weinwunsch zum »Hirsch«, den mir Frau John wunderbar erfüllte, indem sie mir einen Rioja, einen Reserva von 2008, Baron de Ley kredenzte, der vorzüglich mundete und zu meinem Hirschgericht, so wie ich es mir vorgestellt hatte, passte. Die Weine der riojanischen Bodegas Barón de Ley haben sich vor allem wegen ihres nahezu unschlagbaren Preis- / Genuss - Verhältnis einen Namen gemacht, denn nach immerhin 20 Monaten Reife in amerikanischer Eiche und weiteren 24 Monaten in der Flasche, kommt die Reserva in einem funkelnden Rubinrot ins Glas und bleibt bezahlbar.
Der Hirsch, der Fisch und die Rechnung
Um es vorweg zu nehmen: Die Hirschmedaillons für 21,50 €, die waren einfach köstlich.
Auf dem Punkt gegart, innen rosa, ein Genuss für sich, der mit dem Rioja »Hammer« war, wie man heute zu sagen pflegt. Eine große wunderbare Portion Hirschmedaillons, mit kleinen und feinen Rosenkohlkugeln, wobei die Schupfnudeln für mich »etwas zu hart geschwenkt« daherkamen und mir die sparsamste Verwendung von Preißelbeeren unerklärlich blieb.
Das Zanderfilet für 15,50 €, leider mit 2 Gräten bestückt, war ansonsten so wie man es sich wünscht, etwas speziell, mit der Weitrauben-Senfsoße, aber gut.
Negativ: Saisonal bedingte Schmalspurkarte und Service, wenn nicht extra bestellt.
Und eine teilweise eine nicht nachvollziehbare Speisenauswahl und Preisgestaltung. Z.B. werden für das Schnitzel mit Rahm-Pfifferlingen 21,00 € oder für eine simple Kammscheibe, ein »Schweinesteak mit jungem Gemüse und Rosmarinkartoffeln« 17,00 € fällig.
Dagegen war ja mein Rücken vom Ibericoschwein, mit der tollen Caponata, bei Küchenchef Andreas Staack in Bad Saarow, ein regelrechtes Schnäppchen.
Positiv:
Die ausgezeichneten saisonalen Produkte aus der Umgebung verleihen der Küche die lokale Deutlichkeit und laden zusammen mit dem schönen Ambiente und Ensemble von Schloss und Park zu einem Ausflug, nicht nur über die Feiertage ein.

Fazit

Fazit: Handwerklich gute Küche mit saisonalen Aspekten. Nichts spektakuläres - aber auch keine wirkliche Überraschung.

Michael Dittrich (Dezember 2014)